Mobiler Mailaccount - Komfortabel und sicher
Nachdem der Heim-PC im letzten Sommer aus dem Wohnzimmer verschwand und sich die PS3 mit einem Yellow-Dog Linux als doch eher ungeeignet zur Verwaltung eines Emailaccounts herausstellte habe ich meine Post einfach auf dem Server des Hosters belassen und mich eines Webmail-Zugangs bedient.
Das ist auf die Dauer ein bischen unbequem und unsicher. Hier nur einige der vielen Gründe, die oft gegen einen Webmail-Account sprechen: Spartanische Funktionen, fehlende Rechtschreibprüfung, kein Offlinezugriff, keine bzw. schlechte Textformatierung, kein Schutz vor Verlust und Spam…
Einen “privaten” Mailclient fest auf dem Notebook meiner Frau bzw. auf dem von mir beruflich genutzten Notebook zu installieren kam nicht in Frage.
Die Lösung, die ich jetzt verwende erscheint mir empfehlenswert:
- Ein ausreichend großer und qualitativ hochwertiger USB-Stick (4-8 GB reichen mir völlig aus)
- TrueCrypt zur Verschlüsselung der Daten
- Thunderbird Portable als Mailclient
Zunächst muss TrueCrypt als sogenannte “Traveler Desktop”-Version auf dem Stick installiert werden. Der Wirt-PC wird dabei nicht beeinflusst, die Installation geschieht tatsächlich nur auf dem Stick. Anschließend wird Truecrypt gestartet um eine ausreichend große (bis 4GB maximal) Verschlüsselungsdatei auf dem Stick anzulegen. Sollte NTFS als Dateisystem gewählt werden empfiehlt es sich die Zugriffsberechtigung auf “Schreiben/Lesen Jedermann” einzustellen. Bei Einsatz an wechselnden Wirt-Computern ist auch damit zu rechnen, dass unterschiedliche Benutzerprofile damit arbeiten werden.
Später beim Gebrauch dieser Datei wird sie als ganz normales zusätzliches “virtuelles” Laufwerk gemounted. Aus diesem Grund muss der Benutzer auch über Administrationsrechte beim Wirt-PC verfügen, sonst klappt das Mounten nicht.
Jetzt, nachdem das “virtuelle”, verschlüsselte Laufwerk zur Verfügung steht kann Thunderbird darauf installiert werden. Empfehlenswert scheint hier, die speziell für diese Zwecke zusammengestellt Version zu verwenden, die sich “Thunderbird Portable” nennt. Auch hier findet die Installation ausschließlich auf dem Stick statt und der Wirt-PC bleibt unverändert.
Thunderbird ist komfortabel, sicher und bequem. In der Kombination mit TrueCrypt sind mir außer der Sache mit den erforderlichen Admin-Rechten keine Nachteile aufgefallen. Ich trage den USB-Stick am Autoschlüssel und habe ihn somit immer bei mir.
Sollte er einmal verloren gehen habe ich lediglich den materiellen Verlust zu beklagen: Ich sichere den Stick regelmäßig auf einer externen Festplatte und ein Finder kann mit der verschlüsselten Datei ohne (natürlich sicher gewähltes) Paßwort nichts anfangen.